4.5
Die Geschichte vom Esel,der in den Brunnen fiel
Eines Tages fiel der Esel eines armen Bauern in einen alten,
ausgetrockneten Brunnen. Der Esel schrie fürchterlich, aber dem
Bauern und seinen Nachbarn gelang es einfach nicht, das Tier
aus dem tiefen Schacht herauszuziehen, so ausdauernd sie es
auch versuchten. Schließlich beschloss der Bauer schweren
Herzens, den Esel sterben zu lassen.
Da der Schacht ohnehin zugeschüttet werden sollte,
schaufelten die Männer Sand und Schutt in den Brunnen, um
den alten Esel gleich im Schacht zu begraben. Als der Esel
spürte, was mit ihm geschehen sollte, schrie er noch lauter als
zuvor. Nach einiger Zeit wurde es jedoch still im Brunnenschacht.
Ein kalter Schauer lief den Männern über den Rücken, denn
diese Totenstille kam sehr überraschend. Die Männer
schaufelten still weiter, sie mussten ihre Arbeit zu Ende bringen.
Schließlich wagte es der Bauer aber doch, in das zukünftige
Grab des armen Esels hinabzusehen. Er staunte nicht schlecht,
denn der Esel hatte etwas Erstaunliches getan. Jede Schaufel
voll Dreck, die auf seinem Fell landete, hatte er abgeschüttelt,
festgetrampelt und war auf diese Weise langsam höher
gekommen. Als die Männer weiterschaufelten, war der Boden
im Brunnen nach kurzer Zeit hoch genug, dass der Esel aus
eigener Kraft aus dem Loch herausspringen und davon trotten
konnte.
Autor unbekannt
Lies den Text und die zwei Geheimnisse.
Was sagst du dazu?
Material zu diesem Thema findest du im roten Ordner "Miteinander" und im Ordner "Mobbing" (Lektüre)
Spiel: "Ich bin stark, ich geh nicht mit" von Susa Apenrade, Sandra Grimm und Miriam Cordes im Religionszimmer.